REFA Suisse GmbH

Fallbeispiele aus
der Beratungspraxis.

Projektzeitraum: März 2016 – Juni 2016
Beteiligte Berater: 2

Aufgabenstellung

Die Zielsetzung des Projektes war der Aufbau von Planzeiten und die Integration in die Kalkulationsgrundlagen.

CASE STUDY Planzeitermittlung Kosmetik-Hersteller

Vorgehensweise

Das Projekt wurde in drei Schritten durchgeführt.

1. Schritt

Durchführung einer Multimomentstudie. Die Zielsetzung der Studie war, die Verteilung der unterschiedlichen Tätigkeiten in den Bereichen zu ermitteln und die Trennung zwischen wertschöpfenden und nicht wertschöpfenden Tätigkeiten zu erkennen. Eine weitere Zielsetzung war die Erfassung der sachlichen Verteilzeiten zur Integration in die Kalkulation.

Einige typische Auswertungen der Multimomentstudie erbrachten folgende beispielhafte Ergebnisse:

Ergebnisse aus der Multimomentstudie für die Planzeitermittlung

Multimomentstudie in der Kosmetikindustrie - hier Abfüllung und Konfektionierung

Multimomentaufnahme in der Herstellung von Kosmetikprodukten

Ermittlung der sachlichen Verteilzeiten

Aus der durchgeführten Multimomentstudie wurden die Verteilzeiten für die Bereiche Abfüllung, Herstellung und Kommissionierung ermittelt, um anschliessend als Kalkulationsgrundlage verwendet zu werden. Dabei wurde in konstante und variable Verteilzeit differenziert:

  • Die sachlich konstante Verteilzeit (Vsk) ist die Summe aller Zeiten für die Ausführung auftragsunabhängiger, schicht- oder wochenkonstanter Ablaufabschnitte mit den Ablaufarten „zusätzliche Tätigkeit“ und „störungsbedingte Unterbrechung“.
  • Die sachlich variable Verteilzeit (Vsv) ist die Summe aller Zeiten für die Ausführung auftragsabhängiger Ablaufabschnitte mit den Ablaufarten „zusätzliche Tätigkeit“ und „störungsbedingte Unterbrechung“.

Ein beispielhaftes Ergebnis:

Ermittlung von Verteilzeiten in der Produktion von Kosmetika

Ermittlung der persönlichen Verteilzeiten

Die persönliche Verteilzeit setzt sich aus der Summe aller Zeiten für persönlich verursachte Unterbrechungen zusammen. Diese Unterbrechungen bestehen aus Toilettengängen, kurzen Privatgesprächen, Flüssigkeit zuführen und ähnlichen Tätigkeiten. Die persönliche Verteilzeit wird zwischen den Vertragsparteien verhandelt. Der Durchschnitt in der Schweiz liegt zwischen 4 % und 5 %.

2. Schritt

Durchführung von Zeitstudien. Die Zielsetzung ist der Aufbau von Planzeiten. Diese sollen für die unterschiedlichen Prozesse erfasst und in Form von Planzeiten zur Kalkulation aufgebaut werden. 

3. Schritt

Durchführung von Ablaufstudien. Mit Ablaufstudien lassen sich brachliegende Rationalisierungspotenziale ermitteln. Ihre systematische Erschliessung verbessert die Kostenstruktur und Produktkalkulation.

Beispiel einer Ablaufstudie:

Durchführung von Ablaufanalysen bei einem Kosmetikhersteller

Ergebnisse

Die Analyse mittels der vorgenannten Methoden ergab im Untersuchungsbereich folgende Zeitanteile:

Wertschöpfende Zeitanteile in der Kosmetikherstellung

Folgende Ergebnisse sind in der Herstellung festgestellt worden:

  • In der Produktion ist das Platzangebot zu gering. Hierdurch können Verbesserungspotenziale nur bedingt erschlossen werden. Um diesen Zustand zu entzerren, wäre es sinnvoll, die Konfektionierung teilweise auszulagern.
  • Für diese Auslagerung könnten folgende alternative Lösungsansätze verfolgt werden:
    –  interne Verlagerung in andere Räumlichkeiten;
    –  externe Verlagerung (z. B. eine Behindertenwerkstatt).

Das erweiterte Platzangebot kann im Nachgang zur Prozessoptimierung genutzt werden. Hierzu empfehlen die REFA-Consultants folgende Massnahmen:

  • Codierung an die Füllanlagen anbinden;
  • manuelle Tätigkeiten durch Aufsteller, Rüttler und Ähnliches ersetzen;
  • Transportwege und Stellflächen freihalten, um das Handling zu vereinfachen.
Ihre Ansprechpartnerin

Rita Leininger
Rita Leininger
Koordination Consulting
Telefon: +41 (0) 44 500 2328
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